Blogeinträge:

Di

05

Apr

2016

...wieder zurück nach Hause

In Sao Paulo endet also meine dreimonatige Radlreise durch Chile, Argentinien, Uruguay, Paraguay und Brasilien. Mehr als 7.000 Kilometer war ich in unterschiedlichen Klimazonen und Landschaften unterwegs. Patagonien war in der Hinsicht besonders markant. 

Morgen geht's wieder zurück nach Hause. Je nach Lust und Laune werde ich auf meiner Homepage noch ein paar Infos, Fotos und Videos einstellen. Danke für Euer Interesse und...bis bald! :-)

Sa

02

Apr

2016

Sao Paulo

Heute morgen bin ich in Sao Paulo, meinem letzten Bestimmungsort, angekommen. Das Navisystem hat mich sicher durch den Verkehr geleitet und ich erreichte problemlos die Privatunterkunft, die ich über AirBnB vorab gebucht hatte.

Gestern war also mein letzter Radltag. Mehr als 7.000 km bin ich die letzten drei Monate geradelt. 

Ich schildere hier mal kurz, wie der gestrige Radlalltag verlaufen ist:

Nach einer herzlichen Verabschiedung von dem Hostelbesitzer fuhr ich schon früh die 7 steilen Kilometer von Guarau, einem ökologischen Naturschutzgebiet, zurück auf meine Route. Ich wollte die letzten 150 Kilometer entlang der viel befahrenen Strasse in Küstennähe möglichst locker und stressfrei angehen. Dann aber riss mir ein junger Bursche auf dem Fahrrad im Vorbeifahren das am Lenker befestigte Handy herunter. Die anschließende Verfolgungsjagd habe ich jedoch für mich entschieden und so konnte ich ihm das Handy, das ich auch als Navi verwende, wieder abnehmen. Eine saftige Fotzen gab ich ihm noch mit, bevor er sich jammernd wieder davon machte.

Eine Stunde später hielt mich ein Autofahrer an. Ich war erst etwas argwöhnisch, dann aber erklärte er mir, dass er ebenfalls ein Radler sei, umarmte mich herzlich, machte ein Dutzend Fotos und schenkte mir eine goldene Halskette mit einem Fahrrad als Anhänger.

Kurz danach bremste mich dann ein verwegen aussehender Motorradfahrer aus. Er kramte in seiner Lederjacke nach einem Aufkleber von seinem Motorradclub, suchte nach einer passenden Stelle auf meinem Radl und rauschte nach einer herzlichen Umarmung, beide große Daumen nach oben streckend, wieder davon.

Die restlichen Kilometern waren dann noch einmal richtig anstrengend. Statt der erwarteten Flachetappe gings 15 Kilometer bergauf. Viel Verkehr und 12 Tunnel - das hatte mir noch gefehlt. Es war schon dunkel, als ich in einem Vorort von Sao Paulo endlich ein Motel fand. Nach zwei Bier und einem Snack war ich dann wieder hergestellt. 



(Die Fotos sind Momentaufnahmen von der Strecke Curitiba nach Sao Paulo)


Mi

23

Mär

2016

Brasilien

Die letzten Tage bin ich ca. 650 Kilometer an die Ostkueste, an die Atlantikseite, gewechselt. Die Strecke ist sehr hügelig und auch stark befahren. Auch auf einer alternativen Ausweichsroute hatte ich mehr LKW-Verkehr, als mir lieb war. 

Landschaftlich war die Gegend zwar ganz nett - aber vergleichsweise auch nicht so ein Highlight. So bin ich froh, dass ich jetzt in Curitiba - das liegt 400 Kilometer südlich von Sao Paulo - bin und wieder etwas Abwechslung in meinen Radlalltag bringen kann.

So

13

Mär

2016

Parque Nacional del Iguazu

Die Wasserfälle von Iguazu gelten als die Schönsten der Welt. Sie liegen im Dreiländereck von Paraguay, Argentinien und Brasilien.  Es ist ein unglaubliches Naturspektakel, wie die Wassermassen aus allen Himmelsrichtungen kommend mit lautem Dröhnen in die Tiefe stürzen. 

An zwei Tagen habe ich sowohl die brasilianische als auch die argentinische Seite besucht.  Beide Parks sind sehr gut erschlossen und man kann hautnah zu den Abbruchstellen der bis zu 100 Meter tiefen Fälle wandern.

Es gibt Dutzende von Wasserfällen. Insgesamt sollen es über 200 sein. Es ist ein grandioses Naturerlebnis und wohl einmalig auf der ganzen Welt. 

Mo

07

Mär

2016

Uruguay, Brasilien und Paraguay

In den letzten Tagen war ich ca. 1000 km in Richtung Norden unterwegs. Von Buenos Aires aus bin ich mit der Faehre nach Uruguay uebergesetzt. Von dort weiter über Brasilien und Argentinien, immer wieder mal die Grenze wechselnd, und heute in Paraguay gelandet. Von hier aus führt mein nächstes Reiseziel zu den berühmten Wasserfällen von Iguazu.

Landschaftlich war die Strecke nicht ganz so interessant. Leicht wellig war's in Uruguay, bunte Häuser sah ich in Brasilien und die nette Provinz Misiones in Argentinien machte auch keinen grossen Unterschied. Andere Radler und Touristen habe ich keine mehr getroffen. Aber für mich war's nach den Anstrengungen der letzten Wochen ganz gut. Ich konnte mich wieder etwas regenerieren und freute mich an den guten, asphaltierten und flachen Strassen, den vielen Läden und dem Rückenwind. 

In Paraguay bin ich, nachdem die Brücke über den Rio Parana für Radler gesperrt ist, mit dem Zug angekommen. Die Temperaturen gehen wieder auf die 40 Grad zu. Es bleibt weiter spannend! Mal sehen, was die nächsten Tage so bringen !?

Sa

27

Feb

2016

Buenos Aires

Von Ushuaia aus bin ich nach Buenos Aires geflogen, und habe diese Stadt sofort geliebt. Um 3 Uhr morgens radelte ich die 10 Kilometer vom Flughafen zum Hostel. Es war mehr los als zur Rush-Hour in Krugzell. Im Hostel America del Sur haben sie mir gleich die Dusche und einen Schlafplatz mit WiFi zugewiesen. Die Tankstelle gab mir noch Bier und Pizza - die Nacht war gerettet. :-)

In den folgenden drei Tagen habe ich mich, meine Wäsche und mein Radl komplett runderneuert. Da freuen sich nicht nur Radl und Umfeld :-)

Und dann habe ich gegessen, gegessen und .... gefr...! Ja, das kann ich nicht anders ausdrücken. Herrlich! Alles rein, was fett macht! Kann man in 3 Tagen tatsächlich 3 Kilo zunehmen??? Gott sei Dank gibt's hier keine Waage. Die Argentinier verstehen es zu Leben :-)

Die Tage hier waren Urlaub vom Feinsten, wenn man die letzten 6 Wochen als Maßstab nimmt.

Morgen geht's weiter nach Uruguay.  Da solls ja auch ganz nett sein!? :-)

Ich melde mich wieder. Hasta luego!



Mo

22

Feb

2016

Tierra del Fuego

Heute bin ich im südlichsten Ort der Welt, in Ushuaia, angekommen. Danach kommt nur noch die Antarktis und dann das Universum :-). 

Mehr als 4000 Kilometer bin ich in den letzten sechs Wochen von Santiago aus bis nach Feuerland geradelt. Ist schon heftig,  was ich in der Zeit alles erlebt habe: Hitze, Kälte, Sturm, Wellblechpisten, endlose Landschaften, Einsamkeit und Menschenleere, herrliche Berge, Pazifik und Atlantik, die Seenplatten von Chile und Argentinien und viele, viele Begegnungen mit tollen und interessanten Menschen aus aller Welt.

Keine Frage, auf diese Art Patagonien zu bereisen, ist sehr anstrengend. Und dennoch, intensiver und unmittelbarer als mit dem Radl kann man diesen Landstrich und seine Menschen nicht kennen lernen. 

Und extreme Bedingungen sind auch immer eine Reise in sein innerstes Selbst. Man lernt sich und seine Grenzen wieder neu kennen. Besonders dann, wenn man wie ich alleine unterwegs und auf sich selbst gestellt ist.. 

Patagonien ist ein Land der Extreme - Patagonien ist einzigartig! 

Di

16

Feb

2016

Torres del Paine

Der Abstecher zum Nationalpark hatte es in sich. Spät abends erreichte ich die chilenisch-argentinische Grenze,  die ich mittlerweile zum dritten oder vierten Mal passierte. Schon seit Tagen hatten mich stürmischer Wind und regnerisches Wetter begleitet.  Die Sturmböen erreichen Spitzen bis zu 100 kmh. Mit Radeln hat das dann nix mehr zu tun, schon eher mit Bikesurfen. Pro Stunde schafft man in der Ebene ungefaehr 8-10 kmh bei grosser Kraftanstrengung. Das ist ungefaehr so, als wuerde man das Timmelsjoch hochfahren. 

Gleichzeitig sanken die Temperaturen auf 5 Grad. Nachts hatte es auf 800 m heruntergeschneit. Die Berge wolkenverhangen. So blieb es bei einer kurzen Stippvisite und die geplante Wanderung fiel aus. Am nächsten Tag fuhr ich, diesmal mit Rückenwind,  wieder aus dem Park heraus und weiter bis nach Puerto Natales - noch 250 km von Punta Arenas entfernt. 

Fr

12

Feb

2016

Fitz Roy und Umgebung

Ich bin am Ende der Carretera Austral angekommen. Weitere 1000 km, davon ungefähr 700 km Schotterpiste liegen hinter mir. Tagelang Wellblechpiste der übleren Sorte, Staub und nicht enden wollende Berge und Hügel. Abschluß bildete eine Schiebepassage von 10 km durch Bäche,  Moor und enge Furten. Belohnung war die traumhafte Aussicht auf einen der schönsten Berge der Welt - den Fitz Roy. 

Übernachtet habe ich im Casa de Ciclistas - Radler aus aller Welt treffen sich hier und können kostenlos Küche,  Bad und Garten von Florencia benützen. 

Ab hier beginnt jetzt wieder ein neuer Abschnitt. Es beginnt die argentinische Pampa und es kommen die berüchtigten Winde. In meiner Reiserichtung soll es etwas besser sein. Ich werde es sehen - time will tell!







Sa

30

Jan

2016

Carretera Austral

Nach 2000 Kilometern entlang der Pazifikküste und der chilenisch-argentinischen Seenplatte bin ich gestern bei Villa Santa Lucia in die Carretera Austral eingebogen. Die Straße verbindet den chilenischen Osten Patagoniens von Norden nach Süden und ist ungefähr 1000 Kilometer lang. 1976 wurde mit dem Bau der Straße begonnen. Die Bauarbeiten sind immer noch im Gange und nach und nach werden Straßenabschnitte asphaltiert. 

Die Landschaft ist rauh und einsam. Auf den 1000 km leben nur 100.000 Einwohner. Wie schnell man voran kommt, hängt vom Zustand der Straße - ob asphaltiert oder tennisballgrosser Schotter - ab. Und natürlich vom Wind! Der ist berüchtigt und wird von Allen gefürchtet. Trotzdem sind viele Radler aus aller Welt unterwegs. Ich bin also nicht der einzig Verrückte hier :-)

Sa

23

Jan

2016

...in den Süden

Über den Pazifik und die chilenische Seenplatte bin ich mittlerweile auf der argentinischen Seite der Anden angekommen. Die 1.300 km zwischen Santiago und Villarica waren gut für's Einrollen - viel Verkehr, landschaftlich vereinzelte Abwechslung am Pazifik. Nix besonderes also! Alles in allem gab es wenige Highlights. Ganz anders die Seenplatte. Berge, Vulkane und natürlich die vielen Seen prägen die Landschaften.  Die vielen Seen erinnern mich an Norwegen - die Berge ein wenig ans Allgäu. Hier sagen sie "chilenische Schweiz" dazu. Ein Allgäuer, den ich hier getroffen habe und der seit 25 Jahren die Winter hier verbringt, schwärmt vom Firn auf den Vulkanen: Obwohl es tagsüber 30 Grad warm ist, kann man auch nachmittags noch bei 10 cm Firn ideale Bedingungen für Skitouren vorfinden.

Seit gestern bin ich also auf der argentinischen Seite der Anden und auf der Nordseite von Patagonien. Wetter ist bei 30 Grad beständig.  Die Kondition wird täglich besser - es passt also bis jetzt.

( Leider klappt der Upload von Fotos bisher noch nicht so recht.)

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Sa

09

Jan

2016

Santiago de Chile

... on the road again! Ab Januar 2016 bin ich wieder für drei Monate mit dem Radl unterwegs. Start ist in Santiago de Chile. Von da aus führt die erste Etappe 1.500 Kilometer zu den Seenplatten von Chile und Argentinien und von fort aus weiter nach Patagonien bis an die Südspitze Südamerikas nach Feuerland - Tierra del Fuego.

 

Die genaue Routenführung habe ich noch nicht festgelegt. Sie wird sich im Laufe der Zeit ergeben. Wie schon bei meinen bisherigen Radreisen möchte ich nicht allzu viel vorausplanen und mir Freiräume für spontane Entscheidungen erhalten. Die Bedingungen können sich unterwegs schließlich jederzeit ändern.

 

Die Straße ist das Ziel - time will tell! Jede Reise ist eine Mischung aus Planung und Zufall und ein unwiederbringliches, einzigartiges Erlebnis auf eigene Faust.

 

Nach dem langen Flug ist jetzt erst mal Ausschlafen angesagt. Dann schaue ich mir ein paar Tage Santiago an, sortiere mein Gepäck, mache das Fahrrad reisefertig - und dann geht's ab in die Bergwelt der Anden.

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