Die Reiseroute habe ich zur Übersicht nachgezeichnet..
Sa
04
Apr
2015
Größer hätte der Kontrast nicht werden können. Nach dem touristisch vollkommen erschlossenen und beschaulichen Neuseeland bin ich nach einem 5-tägigen Heimataufenthalt mit Frau und Rucksack in das "unglaubliche" Indien gereist - ohne Rad.
Obwohl ich bereits mehrmals in asiatischen Ländern und auch schon mal in Indien war - das erste Mal 1978 auf dem Landweg per Zug und Bus von München aus nach Kaschmir und Ladakh - war die Umstellung recht heftig. Lärm, Gestank und eine unvorstellbare "Betriebsamkeit" erwarteten uns in Trivandrum, der Hauptstadt Keralas. Welcome in India!
Der Verkehr regelt sich nach irgendwelchen, für uns nicht nachvollziehbaren Gesetzmäßigkeiten. Aber auf wundersame Weise passiert abgesehen von kleinen Blechschäden erstaunlich wenig. Trotzdem
suchen wir uns in den Bussen sicherheitshalber einen Platz möglichst weit hinten und auf der linken, der Fahrtrichtung abgewandten Seite.
Obwohl es die heißeste Jahreszeit ist, kommen wir mit den Temperaturen recht gut zurecht. Nachts kühlt es auf ca. 27 Grad ab und
tagsüber weht bei ca. 40 Grad meistens eine angenehme Brise vom Meer. Die Wassertemperaturen liegen bei komfortablen 30 Grad.
Im Hotelzimmer konnten wir gut auf die Air Condition verzichten. Der Deckenventilator und das Kingfisher Beer reichten als Abkühlung völlig aus. Alkohol bekommt man in lizenzierten Bars und Wine Shops. Nicht jedoch am jedem 1. eines Monats - da ist Dry Day und die Bars haben geschlossen! Die Vorschrift soll verhindern, dass die Männer ihren Lohn sofort am Zahltag versaufen. Dafür sind dann die Warteschlangen am nächsten Tag umso länger!
Indien ist in jeder Hinsicht unbeschreiblich! Hindus, Moslems und Christen leben friedlich auf engstem Raum zusammen. Allerdings gibt es politische Bestrebungen, welche die friedliche Koexistenz
bröckeln lässt. Die Moslem haben den Alkoholausschank auf 5-Sterne-Hotels eingegrenzt und wollen auch das Schlachten der für Hindus heiligen Kühe erlauben.
Kerala hat das beste Schulsystem Indiens. Der Schulbesuch ist kostenlos, die Analphabetisierungsquote vergleichsweise gering und das Pro-Kopf-Einkommen deutlich höher als im restlichen
Indien. Auch was die Stellung der Frau angeht, ist Kerala ein fortschrittlicher Bundesstaat. Das "Modell Kerala" gilt gegenüber den anderen Bundesstaaten als gut entwickelt und beispielhaft. Aber
was heißt das schon in India?
Trotz alledem - Indien ist einzigartig - Indien ist faszinierend!
Do
26
Mär
2015
Es wird noch ein wenig dauern, bis ich alle Infos und Fotos von der NZ-Radreise auf der HP einstellen kann. Schon morgen geht es wieder weiter - für 4 Wochen nach Kerala in Südindien. Ohne Fahrrad, dafür aber mit Rucksack.