Do
10
Mär
2022
Corona bremst mich aus - die Lust am Reisen ist mir vorerst vergangen.
Bleibt's g'sund!
Sa
22
Jun
2019
In diesem Jahr plane ich eine Radreise in den skandinavischen Norden. Die Rundreise soll über Schweden und Finnland an das Nordkap gehen, dann über die Lofoten und weiter nach Kopenhagen. Von dort geht's wieder zurück ins heimatliche Allgäu. Wie immer ist die genaue Routenführung offen - ich entscheide unterwegs, wann und wohin ich fahren möchte.
Die geplante Route findest du hier:
https://www.alltrails.com/explore/map/ab-ans-kap-von-stockholm-ans-nordkap-und-weiter-zu-den-lofoten?u=m
Mi
14
Nov
2018
Eine Reise nach Israel ist nicht nur eine Vergnügungsreise. Die Erinnerungen an den Holocaust und die Massenvernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten werfen ihre Schatten. Einen ganzen Tag in der Gedenkstätte Yad Vashem Memorial in Jerusalem zu verbringen vermittelt mir mehr als das, was ich jemals über die dunkle Vergangenheit gehört und gelesen habe. In einem der vielen Gebäude, dem fast völlig abgedunkelten Kindermemorial, werden die Namen aller ermordeten Kinder verlesen. Ein Durchlauf soll knapp drei Monate dauern und verdeutlicht auf beklemmende Weise das Ausmaß des Holocausts.
Tel Aviv ist eine junge und moderne Stadt. Sie wird in Anlehnung an New York – das ist wohl ironisch gemeint - auch "The Big Orange" genannt. Unser Ausgangspunkt war Yafo. Zwischen dem Zentrum und Jaffa gelegen ist dieser Stadtteil idealer Ausgangspunkt für eine Exkursion. Fußläufig erreicht man den pulsierenden Carmel Market und zahlreiche Kneipen, Geschäfte und Restaurants. Die Stimmung ist gelöst, locker und tolerant. Unbehelligt drehen einige junge Leute Joints und trinken ihr Bier dazu. Wo sonst noch auf der Welt kann man das? Man sagt, dass Tel Aviv anders sei als andere israelische Städte.
Von der Aussichtsplattform des Azrieli Centers aus hat man einen imposanten Blick auf die Skyline Tel Avivs. Auf der netten Strandpromenade tummeln sich am Sabbat Familien und Fitnesshungrige, die sich ihre nebenan einverleibten Kalorienbomben wieder abtrainieren. Die Straßen sind relativ gelassen: zahlreiche Fahrrad-Verleihstationen verlagern und entschleunigen den Verkehr. Der Renner sind die Elektro-Scooter. Sie cruisen mit 40 km/h umeinander und es empfiehlt sich, an Kreuzungen wachsam zu sein.
Unser 8-tägiger Besuch war kurzweilig und auch ein wenig inspirierend. Sogar mit den Kichererbsen habe ich mich nach einem Besuch im angeblich besten Hummus-Lokal Abu Hassan in Jaffa versöhnt. Die meist jungen Menschen waren locker und immer freundlich. Als wollten sie ein Statement abgeben zu den allgegenwärtigen Schlagzeilen des Nahostkonflikts mit Terroranschlägen, Hass und Entsetzen. Hier in Tel Aviv wird auch gekämpft, aber gegen dieses Bild verwenden die jungen Leute ihre ganze Energie.
Sie leben auf ihre Weise, was Kurt Tucholsky mal gesagt hat: „Ein Land ist nicht nur das, was es schafft, sondern auch, was es toleriert.“
Do
23
Nov
2017
Unvorstellbar, unglaublich, wahnsinnig: Für Indien trifft jede Übersetzung von "incredible"zu. Wer noch nie hier war, der bereite sich auf eine neue Qualität von Lärm, Dreck und Elend vor. Das Chaos ist hier zu Hause. Rund-um-die Uhr!
Es ist das dritte Mal, dass ich Indien bereise. Das erste Mal war ich 1978 hier. Auf dem sogenannten Hippie-Trail zogen wir per Bahn und Bus gen Osten in dieses wundersame wie wunderbare Land.
Seitdem ist die Welt eine andere. Die indische Bevölkerung hat sich auf 1,3 Milliarden verdoppelt. Das bedeutet, doppelt so viele Menschen in den Strassen die - gefühlt - zehnmal so viel Lärm produzieren. Die beschauliche Rikschaklingel ist nur noch ein nostalgisches Relikt aus einem früheren Leben. Stattdessen ist die Hupe, permanent im Gebrauch, wichtigste Waffe im Großstadtdschungel. Blechlawinen würgen sich von früh bis spät durch chronisch verstopfte Straßen. Zentimetergenau wird jongliert und die Fahrbahn ist Umschlagplatz für alles was Krach macht und stinkt. Rikschas, Handkarren, fliegende Händler, heilige Kühe, Bettler, Hunde und Fußgänger: Alles findet hier einen Platz, sogar zum Schlafen. Das Chaos fügt sich irgendwie auf wundersame Weise ineinander und löst sich - oh Wunder - irgendwann wieder auf. Irgendwelche Gesetzmäßigkeit oder Verkehrsregeln sind nicht erkennbar.
Der Tourismus boomt. Statt Sinn- und spiritueller Selbstfindung erschlägt einen jetzt das Monkey-Business. In den Hochburgen von Delhi, Jaipur, Agra und Varanasi treiben mafiöse Guides, Taxidriver, Shopmanager, Boatsmen, Gesundbeter und Gesundmacher, Masseure, Gurus, Sadhus etc. ihr Unwesen und machen regelrecht Jagd auf Touristen. Hier lässt man Nerven und den Glauben an die fernöstliche Spiritualität!
Trotz alledem! Indien ist immer noch faszinierend. Mehr wundersam als wunderbar. Oder doch besser umgekehrt? Ich kann's nicht sagen! Ob ich noch Mal herkomme? Ich weiß es nicht! Time will tell.
Do
03
Aug
2017
Keine Frage - Radfahren auf Island kann ganz schön fordernd sein. Wenn man bei stürmischem Gegenwind und größter Kraftanstrengung nur mit
6 bis 8 km/h voran kommt, wenn die Temperaturen auf 7° fallen oder wenn man ganz tief im Kobaltsand steckend sein Fahrrad mehr schiebt als liebt. Dann sieht und hört man nichts anderes als
das, was man eben nicht hören und sehen will!
Wenn das Wetter aber gut ist, dann ist alles gut! Dann zeigt sich eine landschaftliche Vielfalt und Farbenpracht, wie man das wohl nur nahe am Polarkreis zu sehen bekommt. Island, das sind
Gletscher, Geysire, Wasserfälle, Vulkane, Mondlandschaften, Berge, Seen und natürlich das Meer. Natur pur - spektakulär und ursprünglich.
Und - nirgendwo anders habe ich die Ruhe intensiver gespürt als hier. Sogar der Tagesablauf hat einen harmonisch sedierenden Rhythmus: Wetter checken, Aufstehen; Essen, nicht erfrieren, den Gegenwind verwünschen, nicht in heiße Quellen fallen, eiskalte Flüsse furten - dann wieder zurück in den wärmenden Schlafsack.
Island ist die Insel der Stille. Stille ist die Abwesenheit von Lärm. Hier hört man nichts und sieht alles. Das beruhigt!
Entscheidend ist das Wetter. Und damit hatte ich wohl Glück. Nur an 4 Tagen gab es ausgiebigere Regenfälle. In den letzten 10 Tagen hatte ich sogar viel
Sonnenschein und mit Temperaturen um die 20 Grad war es ausgesprochen warm. Für isländische Verhältnisse ein schöner Sommer. Wann gab's das schon mal? Ach ja, damals, 1939 - da wurde mit 30 Grad
die jemals höchste Temperatur gemessen.
4 Wochen und 2.200 km bin ich fast um die ganze Insel geradelt. An meiner ursprünglich geplanten Route habe ich mich dabei nur grob orientiert und habe diese
immer wieder spontan entsprechend aktueller Infos und Empfehlungen von anderen Leuten angepasst. Auf Island muss man flexibel sein.
Im Hochland unterwegs zu sein, heißt mehr oder weniger einsam auf einer mehr oder weniger guten Piste und auf circa 600 Meter Meereshöhe oder darüber zu fahren. Für einen Allgäuer sind 600 Meter "Unterland ", also harmlos. Die Gletscher reichen jedoch bis zum Meer und auf 1.000 Meter hat es auch mal geschneit. Wohlgemerkt im Hochsommer! Man sollte das Hochland also keineswegs unterschätzen, sonst kann man ganz schnell in Bedrängnis kommen.
Vieles, was ich gesehen habe, hat mich an andere Länder erinnert, z.B an die Alpen, an Patagonien oder an Neuseeland. Island ist trotzdem was Besonderes! Denn nirgendwo anders ändern sich die Landschaften - und die Wetterverhältnisse - so radikal. Weitere Besonderheiten sind, daß man z.B. Gehsteige beheizt und Heißwasser ins Meer einleitet, damit man dort bei ca. 16 Grad baden und ein wenig mediteranes Feeling haben kann. Mir war's als bekennendem Warmbader trotzdem zu kalt.
Auf Island leben ca. 350.000 Einwohner. Zwei Drittel davon in Reykjavik und Umgebung. Pro Jahr kommen ungefähr 2 Millionen Touristen und füllen die maroden Staatskassen. Der Touristen-Imperialismus bringt aber auch Probleme mit sich. Ein älteres einheimisches Ehepaar brachte es auf den Punkt: "In Restaurants können wir nur noch auf Englisch bestellen und für Fish&Chips und ein Bier zahlt man schon mal 41.- EUR. Na denn, Prost-Mahlzeit!
Auf beides habe ich übrigens verzichtet, sehr zur Freude meiner Reisekasse und meines BMI's. Einen Eindruck sollen die folgenden Fotos vermitteln. Demnächst
werden noch weitere Infos folgen. Also dann - viel Spaß! Svo
þá, hafa gaman!
Di
05
Apr
2016
In Sao Paulo endet also meine dreimonatige Radlreise durch Chile, Argentinien, Uruguay, Paraguay und Brasilien. Mehr als 7.000 Kilometer war ich in unterschiedlichen Klimazonen und Landschaften unterwegs. Patagonien war in der Hinsicht besonders markant.
Morgen geht's wieder zurück nach Hause. Je nach Lust und Laune werde ich auf meiner Homepage noch ein paar Infos, Fotos und Videos einstellen. Danke für Euer Interesse und...bis bald! :-)
Sa
02
Apr
2016
Heute morgen bin ich in Sao Paulo, meinem letzten Bestimmungsort, angekommen. Das Navisystem hat mich sicher durch den Verkehr geleitet und ich erreichte problemlos die Privatunterkunft, die ich über AirBnB vorab gebucht hatte.
Gestern war also mein letzter Radltag. Mehr als 7.000 km bin ich die letzten drei Monate geradelt.
Ich schildere hier mal kurz, wie der gestrige Radlalltag verlaufen ist:
Nach einer herzlichen Verabschiedung von dem Hostelbesitzer fuhr ich schon früh die 7 steilen Kilometer von Guarau, einem ökologischen Naturschutzgebiet, zurück auf meine Route. Ich wollte die letzten 150 Kilometer entlang der viel befahrenen Strasse in Küstennähe möglichst locker und stressfrei angehen. Dann aber riss mir ein junger Bursche auf dem Fahrrad im Vorbeifahren das am Lenker befestigte Handy herunter. Die anschließende Verfolgungsjagd habe ich jedoch für mich entschieden und so konnte ich ihm das Handy, das ich auch als Navi verwende, wieder abnehmen. Eine saftige Fotzen gab ich ihm noch mit, bevor er sich jammernd wieder davon machte.
Eine Stunde später hielt mich ein Autofahrer an. Ich war erst etwas argwöhnisch, dann aber erklärte er mir, dass er ebenfalls ein Radler sei, umarmte mich herzlich, machte ein Dutzend Fotos und schenkte mir eine goldene Halskette mit einem Fahrrad als Anhänger.
Kurz danach bremste mich dann ein verwegen aussehender Motorradfahrer aus. Er kramte in seiner Lederjacke nach einem Aufkleber von seinem Motorradclub, suchte nach einer passenden Stelle auf meinem Radl und rauschte nach einer herzlichen Umarmung, beide große Daumen nach oben streckend, wieder davon.
Die restlichen Kilometern waren dann noch einmal richtig anstrengend. Statt der erwarteten Flachetappe gings 15 Kilometer bergauf. Viel Verkehr und 12 Tunnel - das hatte mir noch gefehlt. Es war schon dunkel, als ich in einem Vorort von Sao Paulo endlich ein Motel fand. Nach zwei Bier und einem Snack war ich dann wieder hergestellt.
(Die Fotos sind Momentaufnahmen von der Strecke Curitiba nach Sao Paulo)
Mi
23
Mär
2016
Die letzten Tage bin ich ca. 650 Kilometer an die Ostkueste, an die Atlantikseite, gewechselt. Die Strecke ist sehr hügelig und auch stark befahren. Auch auf einer alternativen Ausweichsroute hatte ich mehr LKW-Verkehr, als mir lieb war.
Landschaftlich war die Gegend zwar ganz nett - aber vergleichsweise auch nicht so ein Highlight. So bin ich froh, dass ich jetzt in Curitiba - das liegt 400 Kilometer südlich von Sao Paulo - bin und wieder etwas Abwechslung in meinen Radlalltag bringen kann.
So
13
Mär
2016
Die Wasserfälle von Iguazu gelten als die Schönsten der Welt. Sie liegen im Dreiländereck von Paraguay, Argentinien und Brasilien. Es ist ein unglaubliches Naturspektakel, wie die Wassermassen aus allen Himmelsrichtungen kommend mit lautem Dröhnen in die Tiefe stürzen.
An zwei Tagen habe ich sowohl die brasilianische als auch die argentinische Seite besucht. Beide Parks sind sehr gut erschlossen und man kann hautnah zu den Abbruchstellen der bis zu 100 Meter tiefen Fälle wandern.
Es gibt Dutzende von Wasserfällen. Insgesamt sollen es über 200 sein. Es ist ein grandioses Naturerlebnis und wohl einmalig auf der ganzen Welt.
Mo
07
Mär
2016
In den letzten Tagen war ich ca. 1000 km in Richtung Norden unterwegs. Von Buenos Aires aus bin ich mit der Faehre nach Uruguay uebergesetzt. Von dort weiter über Brasilien und Argentinien, immer wieder mal die Grenze wechselnd, und heute in Paraguay gelandet. Von hier aus führt mein nächstes Reiseziel zu den berühmten Wasserfällen von Iguazu.
Landschaftlich war die Strecke nicht ganz so interessant. Leicht wellig war's in Uruguay, bunte Häuser sah ich in Brasilien und die nette Provinz Misiones in Argentinien machte auch keinen grossen Unterschied. Andere Radler und Touristen habe ich keine mehr getroffen. Aber für mich war's nach den Anstrengungen der letzten Wochen ganz gut. Ich konnte mich wieder etwas regenerieren und freute mich an den guten, asphaltierten und flachen Strassen, den vielen Läden und dem Rückenwind.
In Paraguay bin ich, nachdem die Brücke über den Rio Parana für Radler gesperrt ist, mit dem Zug angekommen. Die Temperaturen gehen wieder auf die 40 Grad zu. Es bleibt weiter spannend! Mal sehen, was die nächsten Tage so bringen !?
Sa
27
Feb
2016
Von Ushuaia aus bin ich nach Buenos Aires geflogen, und habe diese Stadt sofort geliebt. Um 3 Uhr morgens radelte ich die 10 Kilometer vom Flughafen zum Hostel. Es war mehr los als zur Rush-Hour in Krugzell. Im Hostel America del Sur haben sie mir gleich die Dusche und einen Schlafplatz mit WiFi zugewiesen. Die Tankstelle gab mir noch Bier und Pizza - die Nacht war gerettet. :-)
In den folgenden drei Tagen habe ich mich, meine Wäsche und mein Radl komplett runderneuert. Da freuen sich nicht nur Radl und Umfeld :-)
Und dann habe ich gegessen, gegessen und .... gefr...! Ja, das kann ich nicht anders ausdrücken. Herrlich! Alles rein, was fett macht! Kann man in 3 Tagen tatsächlich 3 Kilo zunehmen??? Gott sei Dank gibt's hier keine Waage. Die Argentinier verstehen es zu Leben :-)
Die Tage hier waren Urlaub vom Feinsten, wenn man die letzten 6 Wochen als Maßstab nimmt.
Morgen geht's weiter nach Uruguay. Da solls ja auch ganz nett sein!? :-)
Ich melde mich wieder. Hasta luego!
Mo
22
Feb
2016
Heute bin ich im südlichsten Ort der Welt, in Ushuaia, angekommen. Danach kommt nur noch die Antarktis und dann das Universum :-).
Mehr als 4000 Kilometer bin ich in den letzten sechs Wochen von Santiago aus bis nach Feuerland geradelt. Ist schon heftig, was ich in der Zeit alles erlebt habe: Hitze, Kälte, Sturm, Wellblechpisten, endlose Landschaften, Einsamkeit und Menschenleere, herrliche Berge, Pazifik und Atlantik, die Seenplatten von Chile und Argentinien und viele, viele Begegnungen mit tollen und interessanten Menschen aus aller Welt.
Keine Frage, auf diese Art Patagonien zu bereisen, ist sehr anstrengend. Und dennoch, intensiver und unmittelbarer als mit dem Radl kann man diesen Landstrich und seine Menschen nicht kennen lernen.
Und extreme Bedingungen sind auch immer eine Reise in sein innerstes Selbst. Man lernt sich und seine Grenzen wieder neu kennen. Besonders dann, wenn man wie ich alleine unterwegs und auf sich selbst gestellt ist..
Patagonien ist ein Land der Extreme - Patagonien ist einzigartig!
Di
16
Feb
2016
Der Abstecher zum Nationalpark hatte es in sich. Spät abends erreichte ich die chilenisch-argentinische Grenze, die ich mittlerweile zum dritten oder vierten Mal passierte. Schon seit Tagen hatten mich stürmischer Wind und regnerisches Wetter begleitet. Die Sturmböen erreichen Spitzen bis zu 100 kmh. Mit Radeln hat das dann nix mehr zu tun, schon eher mit Bikesurfen. Pro Stunde schafft man in der Ebene ungefaehr 8-10 kmh bei grosser Kraftanstrengung. Das ist ungefaehr so, als wuerde man das Timmelsjoch hochfahren.
Gleichzeitig sanken die Temperaturen auf 5 Grad. Nachts hatte es auf 800 m heruntergeschneit. Die Berge wolkenverhangen. So blieb es bei einer kurzen Stippvisite und die geplante Wanderung fiel aus. Am nächsten Tag fuhr ich, diesmal mit Rückenwind, wieder aus dem Park heraus und weiter bis nach Puerto Natales - noch 250 km von Punta Arenas entfernt.
Fr
12
Feb
2016
Ich bin am Ende der Carretera Austral angekommen. Weitere 1000 km, davon ungefähr 700 km Schotterpiste liegen hinter mir. Tagelang Wellblechpiste der übleren Sorte, Staub und nicht enden wollende Berge und Hügel. Abschluß bildete eine Schiebepassage von 10 km durch Bäche, Moor und enge Furten. Belohnung war die traumhafte Aussicht auf einen der schönsten Berge der Welt - den Fitz Roy.
Übernachtet habe ich im Casa de Ciclistas - Radler aus aller Welt treffen sich hier und können kostenlos Küche, Bad und Garten von Florencia benützen.
Ab hier beginnt jetzt wieder ein neuer Abschnitt. Es beginnt die argentinische Pampa und es kommen die berüchtigten Winde. In meiner Reiserichtung soll es etwas besser sein. Ich werde es sehen - time will tell!
Sa
30
Jan
2016
Nach 2000 Kilometern entlang der Pazifikküste und der chilenisch-argentinischen Seenplatte bin ich gestern bei Villa Santa Lucia in die Carretera Austral eingebogen. Die Straße verbindet den chilenischen Osten Patagoniens von Norden nach Süden und ist ungefähr 1000 Kilometer lang. 1976 wurde mit dem Bau der Straße begonnen. Die Bauarbeiten sind immer noch im Gange und nach und nach werden Straßenabschnitte asphaltiert.
Die Landschaft ist rauh und einsam. Auf den 1000 km leben nur 100.000 Einwohner. Wie schnell man voran kommt, hängt vom Zustand der Straße - ob asphaltiert oder tennisballgrosser Schotter - ab. Und natürlich vom Wind! Der ist berüchtigt und wird von Allen gefürchtet. Trotzdem sind viele Radler aus aller Welt unterwegs. Ich bin also nicht der einzig Verrückte hier :-)
Sa
23
Jan
2016
Über den Pazifik und die chilenische Seenplatte bin ich mittlerweile auf der argentinischen Seite der Anden angekommen. Die 1.300 km zwischen Santiago und Villarica waren gut für's Einrollen - viel Verkehr, landschaftlich vereinzelte Abwechslung am Pazifik. Nix besonderes also! Alles in allem gab es wenige Highlights. Ganz anders die Seenplatte. Berge, Vulkane und natürlich die vielen Seen prägen die Landschaften. Die vielen Seen erinnern mich an Norwegen - die Berge ein wenig ans Allgäu. Hier sagen sie "chilenische Schweiz" dazu. Ein Allgäuer, den ich hier getroffen habe und der seit 25 Jahren die Winter hier verbringt, schwärmt vom Firn auf den Vulkanen: Obwohl es tagsüber 30 Grad warm ist, kann man auch nachmittags noch bei 10 cm Firn ideale Bedingungen für Skitouren vorfinden.
Seit gestern bin ich also auf der argentinischen Seite der Anden und auf der Nordseite von Patagonien. Wetter ist bei 30 Grad beständig. Die Kondition wird täglich besser - es passt also bis jetzt.
( Leider klappt der Upload von Fotos bisher noch nicht so recht.)
Sa
09
Jan
2016
... on the road again! Ab Januar 2016 bin ich wieder für drei Monate mit dem Radl unterwegs. Start ist in Santiago de Chile. Von da aus führt die erste Etappe 1.500 Kilometer zu den Seenplatten von Chile und Argentinien und von fort aus weiter nach Patagonien bis an die Südspitze Südamerikas nach Feuerland - Tierra del Fuego.
Die genaue Routenführung habe ich noch nicht festgelegt. Sie wird sich im Laufe der Zeit ergeben. Wie schon bei meinen bisherigen Radreisen möchte ich nicht allzu viel vorausplanen und mir Freiräume für spontane Entscheidungen erhalten. Die Bedingungen können sich unterwegs schließlich jederzeit ändern.
Die Straße ist das Ziel - time will tell! Jede Reise ist eine Mischung aus Planung und Zufall und ein unwiederbringliches, einzigartiges Erlebnis auf eigene Faust.
Nach dem langen Flug ist jetzt erst mal Ausschlafen angesagt. Dann schaue ich mir ein paar Tage Santiago an, sortiere mein Gepäck, mache das Fahrrad reisefertig - und dann geht's ab in die Bergwelt der Anden.
Sa
02
Jan
2016
Fr
20
Nov
2015
Luang Prabang - morgendlicher Allmosengang der Moenche. Mit einer Gabe können die Glaeubigen Verdienste für ihre Wiedergeburt erwerben.
Sa
04
Apr
2015
Größer hätte der Kontrast nicht werden können. Nach dem touristisch vollkommen erschlossenen und beschaulichen Neuseeland bin ich nach einem 5-tägigen Heimataufenthalt mit Frau und Rucksack in das "unglaubliche" Indien gereist - ohne Rad.
Obwohl ich bereits mehrmals in asiatischen Ländern und auch schon mal in Indien war - das erste Mal 1978 auf dem Landweg per Zug und Bus von München aus nach Kaschmir und Ladakh - war die Umstellung recht heftig. Lärm, Gestank und eine unvorstellbare "Betriebsamkeit" erwarteten uns in Trivandrum, der Hauptstadt Keralas. Welcome in India!
Der Verkehr regelt sich nach irgendwelchen, für uns nicht nachvollziehbaren Gesetzmäßigkeiten. Aber auf wundersame Weise passiert abgesehen von kleinen Blechschäden erstaunlich wenig. Trotzdem
suchen wir uns in den Bussen sicherheitshalber einen Platz möglichst weit hinten und auf der linken, der Fahrtrichtung abgewandten Seite.
Obwohl es die heißeste Jahreszeit ist, kommen wir mit den Temperaturen recht gut zurecht. Nachts kühlt es auf ca. 27 Grad ab und
tagsüber weht bei ca. 40 Grad meistens eine angenehme Brise vom Meer. Die Wassertemperaturen liegen bei komfortablen 30 Grad.
Im Hotelzimmer konnten wir gut auf die Air Condition verzichten. Der Deckenventilator und das Kingfisher Beer reichten als Abkühlung völlig aus. Alkohol bekommt man in lizenzierten Bars und Wine Shops. Nicht jedoch am jedem 1. eines Monats - da ist Dry Day und die Bars haben geschlossen! Die Vorschrift soll verhindern, dass die Männer ihren Lohn sofort am Zahltag versaufen. Dafür sind dann die Warteschlangen am nächsten Tag umso länger!
Indien ist in jeder Hinsicht unbeschreiblich! Hindus, Moslems und Christen leben friedlich auf engstem Raum zusammen. Allerdings gibt es politische Bestrebungen, welche die friedliche Koexistenz
bröckeln lässt. Die Moslem haben den Alkoholausschank auf 5-Sterne-Hotels eingegrenzt und wollen auch das Schlachten der für Hindus heiligen Kühe erlauben.
Kerala hat das beste Schulsystem Indiens. Der Schulbesuch ist kostenlos, die Analphabetisierungsquote vergleichsweise gering und das Pro-Kopf-Einkommen deutlich höher als im restlichen
Indien. Auch was die Stellung der Frau angeht, ist Kerala ein fortschrittlicher Bundesstaat. Das "Modell Kerala" gilt gegenüber den anderen Bundesstaaten als gut entwickelt und beispielhaft. Aber
was heißt das schon in India?
Trotz alledem - Indien ist einzigartig - Indien ist faszinierend!
Do
26
Mär
2015
Es wird noch ein wenig dauern, bis ich alle Infos und Fotos von der NZ-Radreise auf der HP einstellen kann. Schon morgen geht es wieder weiter - für 4 Wochen nach Kerala in Südindien. Ohne Fahrrad, dafür aber mit Rucksack.
Sa
21
Mär
2015
Auckland Flughafen - hier also endet meine knapp 3-monatige Radlreise durch Neuseeland. 5.500 Kilometer bin ich von Norden aus ganz nach Süden und wieder zurück geradelt. Ich kann nicht sagen, welcher Landstrich mir nun besser gefallen hätte: Nord- oder Südinsel, Ost- oder Westkueste? Alles war .... einfach nur schön!
In den nächsten Wochen werde ich noch einige Fotos und Informationen einstellen.
Di
17
Mär
2015
Die letzten Tage bin ich bei stürmischem Seiten- und Gegenwind, knackigen Anstiegen und ständig wechselndem Wetter zurück nach Auckland gefahren. Der angekündigte tropische Sturm verlief jedoch relativ glimpflich. Einen Nachmittag und eine Nacht lang hat es geregnet. Den Tag danach aber konnte ich dann schon wieder ohne große Unterbrechungen weiter radeln. Nachmittags schien bereits wieder die Sonne, so dass ich bei schönstem Badewetter mit der Fähre von Devonport aus in den Hafen von Auckland übersetzen konnte.
Wettermaessig hatte ich also viel Glück. Sogar die berüchtigten Westkuesten kam ich ohne große Unterbrechungen trocken durch. Die Kiwis klagen bereits über die anhaltende Trockenheit und Wassermangel.
Apropos Kiwis - in Wangarei habe ich doch noch zwei lebende Exemplare gesehen. Allerdings nur im Kiwi-House. In der freien Natur kriegt man den nachtaktiven Vogel nämlich kaum zu sehen. Besonders schön ist er allerdings nicht. Eigentlich sieht er aus wie eine große Beutelratte mit Krummschnabel. Fliegen kann er nicht und besonders schlau scheint er auch nicht zu sein. So ist er für Hunde und Wiesel eine leichten Beute. Deshalb wird er jetzt in NZ sehr behütet. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Survival-Programme initiiert, um ihn vor dem Aussterben zu bewahren.
Komischer Vogel...
Die Neuseelaender nennen sich ja selbst voller Stolz "Kiwis". Warum sie sich so sehr mit diesem Vogel identifizieren, hab ich nicht so richtig verstanden. Vielleicht deshalb, weil er noch älter als die Dinosaurier ist und er im Gegensatz zu ihnen überlebt hat?
So, jetzt schaue ich mir noch ein paar Tage die Stadt an und dann geht's auch schon wieder ab nach Hause. Also dann, macht's es guat und bis bald!
Do
12
Mär
2015
Das Cape Reinga ist fast der nördlichste Punkt von NZ. Hier treffen Pazifik und die Tasman Sea aufeinander.
Für die Maori ist dies ein heiliger Ort. Ihrem Glauben zufolge brechen in der Spirits Bay die Seelen ihrer Verstorbenen in ihr Heimatland Hawaiki in Polynesien auf.
Der 90 Mile Beach ist eigentlich nur ca. 90 Kilometer lang. Attraktiv ist er vor allem für Touristen und Reiseunternehmer, weil er mit dem Auto und natürlich auch mit dem Radl hervorragend zu befahren ist. Mit 100 kmh über den Strand fahren - das hat schon was☺. Ansonsten ist er normalerweise fast menschenleer. Bis auf die letzten drei Tage. Da fand ein Anglerwettbewerb statt. Nannte sich " Snapper-Bonanza". 900 Angler bewarben sich um den Hauptpreis von immerhin 32.000 Dollar. War ganz witzig. Vor allem, weil sie mir dann abends den Fisch zum Essen gegeben😃 haben. Bei ihnen war ich nur der "Push-Biker".
Ansonsten ist das Northland sehr schön. Ich bin, wo immer es ging, auf die kleinen Küstenstrassen ausgewichen, was mitunter ganz schön anstrengend war. Aber mittlerweile bin ich ja wieder ganz gut in Form und habe die Steigungen recht gut durchgedrückt ☺.
Jetzt bin ich bereits auf dem Weg zurück nach Auckland und hoffe noch auf ein paar schöne Tage in den Bay of Islands. Möchte noch ein bisschen Baden gehen, bevor ich wieder nach Hause in den Winter zurückkehre.
Bis dahin, macht's es guat und viele Grüße!
Do
05
Mär
2015
Wie die Zeit vergeht! Zurück auf der Nordinsel bin ich an der Westkueste entlang - mit einem Abstecher auf den Forgotten World Highway - schon wieder recht nahe bei Auckland. Die letzten Tage war ich größtenteils auf sehr einsamen Strassen und Pisten unterwegs. Selbst nahe bei Auckland findet man wunderschöne, kaum touristische Pfade! Für Radler optimal! Auch das Wetter scheint es immer noch gut mit mir zu meinen - aber ich will ja nix "verschreien" ☺.
Gestern habe ich die Waitomo Caves besucht. Mit einem Boot fahrt man durch ein riesiges Höhlensystem. Dort hängen tausende von Glühwürmchen an der Decke. Habe so was noch nie gesehen. Nur der Himmel von unserem Snoozelen-Raum hatte eine ähnliche Wirkung ☺.
Morgen bin ich nochmals auf einer 50 Kilometer-Piste unterwegs bis ich mich dann die letzten Tage auf den Weg zum Ninety Miles Beach und zum Cape Reinga ganz in den Norden mache.
Das wird dann sozusagen auch schon meine Abschiedsrunde sein. Bis dahin macht's es guat und ... bis bald!
Sa
28
Feb
2015
In den letzten Tagen bin ich von der Westkueste an die Ostkueste gefahren. Von Picton aus bringt mich die Fähre in 4 Stunden nach Wellington, der Hauptstadt von NZ. Und von dort aus ist es dann nicht mehr allzu weit nach Auckland. Von dort aus geht's in 3 Wochen zurück nach Hause.
Wettermaessig hatte ich an der Westkueste viel Glück. Bis auf einen Tag schien fast immer diese Sonne. Selbst die Neuseelaender meinten, dass das sehr ungewöhnlich sei. Mir war's recht ☺.
Heute habe ich auf der Südinsel meine Abschiedsrunde gedreht. Immer an der Küste entlang und kein Verkehr. Einfach wunderbar, diese Strasse entlang dem Queen Charlotte Sound.
Mo
23
Feb
2015
Die Westkueste ist wegen des regenreichen und unbeständigen Wetters für Radler kritisch. Bisher hatte ich 3 schöne Tage. Zwei weitere Tage habe ich noch vor mir, bis ich wieder die nördliche Spitze der Südinsel erreicht habe und zurück auf die Nordinsel übersetze.
Wenn das Wetter schön ist, kommen die kleinen Sandfliegen. In Schwaermen fallen sie über die Touris her und freuen sich über frisches Blut. Schauen aus wie unsere harmlosen Fruchtfliegen, beißen aber richtig zu und hinterlassen gemeine und übel juckende Wunden - vorzugsweise an den Beinen. Die einheimischen Insektenmittel taugen allenfalls als Appetizer ☺. Ich habe ein asiatisches Spray dabei. Das kennen sie anscheinend noch nicht .... und halten es so wie die Allgaeuer: "Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht". Bin bis jetzt noch weitgehend verschont geblieben.
Die Kombination von Küste und Hochgebirge machen das Westland besonders reizvoll. Dutzende von Anbietern fahren und fliegen an bzw. auf das Gletschermassiv des Mount Cook. Mit dem Helikopter laesst man sich hochfliegen, wird angeseilt, laeuft 300 Meter auf dem Gletscher fürs Erinnerungsfoto und zahlt dann dafür 350 Dollars. Ist also nix für mich. Den Mount Cook kenne ich ja schon von der Südseite und auf Gletschern bin ich auch bei uns daheim in den Alpen schon oft herum getappt. Muss dieses Erlebnis nicht unbedingt nochmals mit dutzenden von japanischen und chinesischen Touris auf NZ teilen.
Soviel für heute. Macht's es guat und viele Grüße!
Di
17
Feb
2015
Nach dem äußersten, wilden Süden bin ich jetzt wieder in Richtung Norden unterwegs. Es sollte also auch wieder etwas wärmer werden? Vom touristischen Te Anau aus bin ich ins Herz des Fiordland Nationalparks, Milford Sound, gefahren. Die Gegend ist mit 200 Regentagen im Jahr nicht gerade sonnenverwoehnt. Aber genau dieses Glück hatten ich und Christoph aus Ulm, den ich auf der Strecke getroffen habe. Er ist für 7 Monate hier. Zwischendurch arbeitet er immer wieder mal auf einer Farm oder hilft gegen Unterkunft und Verpflegung bei der Obsternte. Nennt sich "Woofen", und hilft wohl auch dabei, den staatlichen Mindestlohn von 13,50 Dollar zu umschiffen. Christoph ist mit Bergstiefeln und sogar einer Angel ausgerüstet. Beides kann man in der Gegend gut gebrauchen - wenn man möchte! Die Flüsse sind fischreich und Berge gibt's zuhauf. Erinnert ein bisschen ans Allgäu. Nur die Gletscher reichen bis auf 1.500 Metern hinab.
Gestern war ich auf der sehr abgelegenen Piste nach Queenstown unterwegs. 120 Kilometer, 90 davon Piste, also Schotter. Ausser Schafen und ein paar Rindern gibt's da nix. Nur wunderbare Landschaft! Und das im Ueberfluss. Am Schluss des Tages bin ich dann mit einem alten Kohledampfschiff nach Queenstown übergesetzt und schau mir heute die Stadt an. Ach ja, meine Sachen abstauben sollte ich vielleicht auch noch.
Sitze hier im Starbucks beim Kaffee. Ein Long Black kostet 5 Dollar. Weiß immer noch nicht genau, was das ist!? Der Americano kommt aus der Maschine und der Long Black wird gebrueht - so hat es mir die nette Verkäuferin den Unterschied erklärt!?
Es ist noch recht früh am Morgen. Schon um 7 Uhr laufen alle mit riesigen Rucksäcken herum. Kommt mir vor wie eine touristische, alpine Mobilmachung. Schauen alle etwas gestresst aus. Sollten sich und ihrem Gesicht vielleicht ein wenig Ferien gönnen 😜. Das werde ich jetzt tun!
Also - macht's es Guat und liebe Grüße, Euer Ulli
Mo
09
Feb
2015
Ich bin jetzt im äußersten Süden von NZ, den Catlins. Von dort aus ist es nur noch ein Katzensprung in die Antarktis 😃.
Heute ist es mit 13 Grad merklich kühler geworden. Regen und Sonne wechseln sich gerade viertelstuendlich ab. Man kann fast die Uhr danach stellen. Momentan ist der Himmel strahlend blau und ich bin mir ziemlich sicher - in ein paar Minuten regnet es wieder. Seit heute Morgen habe ich dieses Spielchen schon 6-7 Mal mit gemacht. Sehr abwechslungsreich! Gott sei Dank gibt es fast immer ein Café oder einen Campingplatz, wo ich mich auf einen Kaffee unterstellen kann. Langsam kommt man vielleicht auch ans Ziel!?
Faszinierend finde ich die Farbenpracht in NZ. Das tiefe Blau des Suedpazifiks, die tuerkisfarbenen Seen, der Himmel das Gras und das Getreide bzw. Stroh - alles vermengt sich zu einer einzigartigen pastellartigen Farbenpracht. Sogar bei Regen! Selbst die Eidotter schauen hier etwas satter aus ;-)
Das darf dann auch etwas mehr kosten. Für einen Einkauf muß man ungefähr 2-3 mal so viel wie bei uns daheim bezahlen. Dabei verdienen die Leute mit ca. 10 EUR Mindestlohn in etwa dasselbe wie bei uns! Nur die Übernachtungen auf Campingplätzen sind mit 10-15 EUR relativ günstig.
Heute bin ich auf einem Hostel-Platz. Es sind gerade 50 Geologie-Studenten zu einem 3-taegigen Workshop hier. Habe mich ein wenig mit deren Koch angefreundet. Seitdem ist mein Kalorien-Haushalt wieder mehr als ausgeglichen ☺ Ich haue alles in mich rein, was fett macht ☺
Was ich an den Campingplätzen sehr angenehm finde: alle sind sie mit einer Gemeinschaftskueche ausgestattet. Von anderen Reisenden werden oft Gewürze, Oel und andere Zutaten für nachfolgende Traveller zurück gelassen. Darüber bin ich manchmal ganz froh, weil Getränke und Lebensmittel das mitgefuehrte Transportgewicht schnell nach oben treiben können. Meinen Kocher habe ich noch gar nicht benützt.
Auf den Campgrounds kommt man auch mit anderen Touris aus aller Welt zusammen. Die meisten sind mit einem Wohnmobil oder einem Van unterwegs. Radler und Backpacker trifft man dagegen relativ häufig. Scheint bei den deutschen Abiturienten grad der Hit zu sein - obwohl es so teuer ist? Die sind bei den Kiwis aber gar nicht so gern gesehen. Bringen halt weniger Dollars. Es macht ein bisschen den Eindruck, als wären die Leute vom Tourismus übersättigt - oder umgekehrt!
Habe grad vom Koch noch ein 5-fach-mega-Kuchenstueck bekommen. Deshalb:
Macht's es guat, bis bald und liebe Grüße.
Di
03
Feb
2015
Auf kleinen Nebenstraßen habe ich inzwischen Christchurch, die größte Stadt der Südinsel passiert und bin über den Little River Trail zu den Banks Peninsula gefahren. Nachdem ich ja bereits erste Trail Erfahrungen gesammelt hatte, habe ich vorher meine OsmAnd-Navigation auf "Fahrrad" umgestellt. Das Ergebnis war, dass ich mich plötzlich auf einer MTB-Downhill-Strecke befand. Allerdings in umgekehrter Richtung! Mit Fahren ging da gar nix mehr. Musste alle Kräfte aufbieten, dass ich es mit meinem Lastesel überhaupt hinauf schaffte.
Danach habe ich dann die Navigation wieder auf "Auto" eingestelt.
In den Banks Peninsula war ich auf der Onuku Farm. Das ist ein etwas versteckter Campground außerhalb der touristischen Zivilisation. Fasane, Pfaue, Pferde, Gaense und natürlich Schafe hüpfen zwischen den Zelten umeinander. Es kam mir ein bisschen wie Urlaub auf dem Bauernhof vor. Eine wunderschöne Aussicht auf die Fjordlandschaft war der Lohn für die Plackerei auf der 20% steilen Straße. Na ja, irgendwie muss ich ja schliesslich wieder in Form kommen!
Momentan bin ich auf dem Weg ins Gebirge. Und wie das halt so ist in den Bergen - es regnet! So habe ich mich mit den Resten einer Rotweinflasche ins Zelt verkrochen und erledige nebenbei meine Hausarbeiten.
Die Gegend um den höchsten Berg von NZ, der Mount Cook, ist ein EL Dorado für Adrenalin-Junkies. Hier kann man Biken, Hiken, Surfen, Skydiven, Climben, Bungee jumpen, Paddlen und was weiß ich nicht noch alles. Wer also seinem Leben einen besonderen Kick verschaffen möchte - hier kriegt man es!
Durch NZ radeln ist da überhaupt nichts Ungewöhnliches. Man trifft unterwegs relativ häufig auf Reiseradler. Gestern bin ich Marvin aus San Francisco begegnet. Er ist 78 Jahre alt und verbringt seit 20 Jahren die Winter radelnd in NZ und Australien. Respekt kann ich da nur sagen. Mit seiner sonnengegerbten Haut sieht er ein bisschen wie ein Navajo-Indianer aus. Ist aber fit wie ein Turnschuh!
Soviel für heute. Jetzt zeigt sich auch wieder die Sonne. Also macht's es guat und viele liebe Grüße.
Mi
28
Jan
2015
Neuseeland hat mich recht freundlich empfangen. Seit ich am 9. Januar von Aukland aus meine Radtour begonnen habe, ist das Wetter jedenfalls wunderbar. Fast immer Sonnenschein und bis zu 35 Grad warm. So lieb ich das!
In den letzten 2 Wochen bin ich von Norden aus eine Schleife durch Coromandel gefahren. Fast immer an der Küste entlang. Die Strände hier zählen zu den Schönsten der Welt. Da habe sogar ich die Radelhose gegen die Badehose umgetauscht!
Danach bin ich durch das "Auenland" im Central Plateau und den Tongariro National Park gefahren. Wie Ihr wisst, ist dies das Zuhause von Bilbo Beutlin, Gollum und Konsorten ☺. In dem Gebiet gibt's aber auch noch viele Thermen und Vulkane. Überall zischt, raucht und brodelt es! Sogar Skifahren könnte man hier. Der höchste Vulkan der Nordinsel ist immerhin fast so hoch wie unsere Zugspitze. Aber deswegen bin ich ja nicht nach NZ gefahren.
Mittlerweile bin ich schon auf der Südinsel. Hier habe ich Uwe aus Köln getroffen. Mit ihm bin ich den 110 km langen Rainbow Trail, eine anspruchsvolle Piste durch ein Bergmassiv gefahren. Freundliche Allradtouristen hatten unser gesamtes Gepäck mitgenommen, so daß wir an einem Tag durchkamen. Abends hatten wir dann unsere Reifeprüfung als Staubfänger bestanden und uns dafür eine Art Schüttellaehmung eingefangen.
Hier haben ich auch Jason getroffen. Er ist ca 40 Jahre alt, kommt aus den USA und hat im August seinen Spitzenjob als Banker gegen Wanderstiefel eingetauscht. Seitdem ist er mit einem Sonnenschirm behütet 4.000 Kilometer gewandert. Hat mich ein wenig an den armen Poeten von Carl Spitzweg erinnert ☺ Weitere 4.000 Kilometer warten noch auf ihn. Na - da bin ich dann schon lieber mit dem Radl unterwegs!
Das Radeln ist durchaus anspruchsvoll. Auf 100 Kilometer komme ich auf ca. 1.000 Hoehenmeter. Also in etwa vergleichbare Hoehenprofile wie im Allgäu. Mit dem ganzen Gepäck ist das ganz schön happig, zumal meine Form im Januar eher bescheiden ist und mir außerdem noch der Weihnachtsspeck an den Rippen hängt. Aber das wird sich im Verlauf der nächsten Wochen schon noch geben. Hoffe ich jedenfalls!
Es gäbe natürlich noch vieles zu erzählen. Davon aber etwas später.
Mi
14
Jan
2015
"Willkommen in Neuseeland, dem Land der Langen Weißen Wolke". Seit 6. Januar bin ich wieder für drei Monate mit dem Radl unterwegs. Je nach Möglichkeit möchte ich wieder das eine oder andere Foto auf meiner Homepage oder ersatzweise auf Facebook einstellen. "Time will tell!" Gerne dürft ihr Eure Kommentare dazu abgeben - ich freue mich immer über Neuigkeiten aus dem Allgäu und der restlichen Welt :-).
Blöde Kommentare oder Rechtschreibfehler dürft Ihr jedoch gerne behalten.
Wenn manche Textpassagen etwas kryptisch anmuten, dann liegt das evtl. auch daran, dass ich nur über ein winziges Smartphone kommunizieren kann, das mich manchmal ungewuenscht zurecht weist
und ich dieses auf dem kleinen Display leider nicht immer überschauen kann.
Den größten Stress gab es am Flughafen, weil mein Gepäck fehlte. Mit 10- stuendiger Verspätung kam erst meine ganze
Ausruestung und nach 24 Stunden dann zuletzt auch mein Radl. Leicht uebernachtigt habe ich mich dann in der Region um Auckland auf den Weg zur Halbinsel Coromandel gemacht, um ein wenig Seeluft
zu schnuppern.
Das Wetter meint es gut mit mir. Sonne und 30 Grad. Nur das Wasser ist mit geschätzten 21 Grad Celsius für mich etwas frisch.
Soviel für heute - viele Grüße und macht's es Guat! Bis bald.
Di
28
Okt
2014
Di
05
Aug
2014
Hier gehts zu den Fotos von USA und Kanada.
Sa
26
Jul
2014
Hier sind die Tourdaten und Kartenübersichten mit Orts-, Kilometer- und Höhenmeterangaben zum Download:
Mi
23
Jul
2014
Ich bin inzwischen wieder daheim von meiner 4-monatigen Reise nach Kuba, USA und Kanada. Mehr als 10.000 Kilometer bin ich geradelt und nochmehr Eindrücke und Erlebnisse
habe ich während dieser Zeit gesammelt. Demgegenüber waren die Entbehrungen und körperlichen Anstrengungen nur unbedeutend, denn....
"Life is not measured by the number of breaths we take, but by the number of moments, that take our breath away".
Demnächst veröffentliche ich weitere Bilder auf meiner Homepage:
www.ulli-unterwegs.jimdo.com
A' bissle wird's aber scho no daure, denn I mach' jetzt erscht amol Urlaub vom Urlaub.
Di
22
Apr
2014
Die Pflege der Homepage gestaltet sich etwas schwierger als ich dachte. Mit Smartphone ist das nicht zu machen. Deshalb bitte Geduld. Ein paar Bilder habe ich vorab in Facebook eingestellt.
P.S. Das Bild entstand an meinem Geburtstag. Standesgemaess mit landesueblichen Goddies - Cohiba, Cuba-Libre, frischgepresstem Mango-Saft, Cherymoyas ...
... man muss die Klischees schliesslich auch mal bedienen :-)
12.4.2014 Nach 2 Wochen habe ich die Ost- und Suedseite von Kuba bereist. Es ist anstrengender als ich dachte: 35 Grad und permanenter Gegenwind haben mich etwas ausgebremst. Habe deshalb heute Nacht eine Busetappe von Bayamo nach Trinidat eingelegt, um noch etwas Zeit für den schönen Westen zu haben.
22.4.2014 ... aus San Francisco
Kuba habe ich mittlerweile im Uhrzeigersinn umrundet. Geradelt bin ich ca. 2.500 km bei Tagesetappen von durchschnittlich 110 km. Zentralkuba und der Osten waren anfangs sehr heiß mit bis zu 40 Grad und sehr starkem Gegenwind. Lange Strecken kam ich nur mit 13-15 kmh voran. Geschlafen habe ich anfangs öfters im Zelt an zum Teil traumhaften Stränden. Die Bevölkerung war immer sehr kontaktfreudig und hilfsbereit. Als Radler unterscheidet man sich natürlich von den anderen Pauschalreisenden und ist von der Bevölkerung schnell akzeptiert. Man ist da schon was Besonderes. Viele Reiseradler sind nicht unterwegs.
Am Schönsten ist wohl der Westen. Er ist sehr fruchtbar und Tabak-, Kaffee und Obstplantagen prägen die Landschaften. Gewöhnungsbedürftig sind die sozialistischen Durchhalteparolen am Strassenrand und die 50- 60 Jahre alten Autos und LKW. An Steigungen ist man schnell russgeschwaengert und von Rauchwolken umgeben. Da macht dann eine Cohiba auch nix mehr aus, die ich mir am Geburtstag zusammen mit kubanischem Rum und frischgepresstem Mangosaft und Cherymoyas gegeben habe. Man muss die Klischees ja schließlich auch bedienen :-).
Ansonsten beherrschen Pferdetaxis und Rikschas das Strassenbild. Man hat immer das Gefuehl, in die 50er Jahre zurueckversetzt worden zu sein. Fotos einzustellen war mir nicht möglich. Internet ist selten, teuer und langsam. Das wird in den USA wohl besser werden.
Leider ist mein Fahrrad noch irgendwo zwischen Havanna, Mexiko und San Francisco hängen geblieben, so dass ich heute eine Zwangspause einlegen muss. Mal schauen wie's weiter geht. So viel für heute vom Flughafen. Es gibt natürlich vieles zu erzählen. Davon aber später.
Fr
09
Aug
2013
Ich habe ein paar Fotos meiner Probefahrt mit dem Radl nach Nizza eingestellt. Viel Spaß!
Di
30
Apr
2013