Neuseeland hat mich recht freundlich empfangen. Seit ich am 9. Januar von Aukland aus meine Radtour begonnen habe, ist das Wetter jedenfalls wunderbar. Fast immer Sonnenschein und bis zu 35 Grad warm. So lieb ich das!
In den letzten 2 Wochen bin ich von Norden aus eine Schleife durch Coromandel gefahren. Fast immer an der Küste entlang. Die Strände hier zählen zu den Schönsten der Welt. Da habe sogar ich die Radelhose gegen die Badehose umgetauscht!
Danach bin ich durch das "Auenland" im Central Plateau und den Tongariro National Park gefahren. Wie Ihr wisst, ist dies das Zuhause von Bilbo Beutlin, Gollum und Konsorten ☺. In dem Gebiet gibt's aber auch noch viele Thermen und Vulkane. Überall zischt, raucht und brodelt es! Sogar Skifahren könnte man hier. Der höchste Vulkan der Nordinsel ist immerhin fast so hoch wie unsere Zugspitze. Aber deswegen bin ich ja nicht nach NZ gefahren.
Mittlerweile bin ich schon auf der Südinsel. Hier habe ich Uwe aus Köln getroffen. Mit ihm bin ich den 110 km langen Rainbow Trail, eine anspruchsvolle Piste durch ein Bergmassiv gefahren. Freundliche Allradtouristen hatten unser gesamtes Gepäck mitgenommen, so daß wir an einem Tag durchkamen. Abends hatten wir dann unsere Reifeprüfung als Staubfänger bestanden und uns dafür eine Art Schüttellaehmung eingefangen.
Hier haben ich auch Jason getroffen. Er ist ca 40 Jahre alt, kommt aus den USA und hat im August seinen Spitzenjob als Banker gegen Wanderstiefel eingetauscht. Seitdem ist er mit einem Sonnenschirm behütet 4.000 Kilometer gewandert. Hat mich ein wenig an den armen Poeten von Carl Spitzweg erinnert ☺ Weitere 4.000 Kilometer warten noch auf ihn. Na - da bin ich dann schon lieber mit dem Radl unterwegs!
Das Radeln ist durchaus anspruchsvoll. Auf 100 Kilometer komme ich auf ca. 1.000 Hoehenmeter. Also in etwa vergleichbare Hoehenprofile wie im Allgäu. Mit dem ganzen Gepäck ist das ganz schön happig, zumal meine Form im Januar eher bescheiden ist und mir außerdem noch der Weihnachtsspeck an den Rippen hängt. Aber das wird sich im Verlauf der nächsten Wochen schon noch geben. Hoffe ich jedenfalls!
Es gäbe natürlich noch vieles zu erzählen. Davon aber etwas später.